Bernhard Karlgren

Bernhard Karlgren

Klas Bernhard Johannes Karlgren (* 5. Oktober 1889 in Jönköping; † 20. Oktober 1978 in Stockholm; chinesisches Pseudonym 高本漢 / 高本汉, Gāo Běnhàn) war ein schwedischer Sprachwissenschaftler und Sinologe, der als einer der ersten versuchte, das Lautsystem des Mittel- und Altchinesischen zu rekonstruieren (Karlgren-Li-Rekonstruktion des Mittelchinesischen). Karlgren war von 1939 bis 1959 Leiter des Ostasiatischen Museums in Stockholm. Die Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften nahm ihn 1936 und die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften 1950 auf.[1] 1968 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewählt.[2]

Er wandte die Methoden der europäischen historischen Sprachwissenschaft auf das Chinesische an. Als Grundlage für seine Rekonstruktion zog er alte Reimwörterbücher heran, welche die phonologischen Kategorien der damaligen Standardsprache wiedergaben, und füllte deren Kategorien mit Daten auf, die er aus dem Studium moderner Dialekte und chinesischer Lehnwörter in anderen Sprachen (Japanisch, Koreanisch, Vietnamesisch) gewann.

Seine Rekonstruktionsversuche waren bahnbrechend für die chinesische Sprachwissenschaft. Karlgren lehnte methodische Neuerungen in der Sprachwissenschaft ab (v. a. den Strukturalismus, den er als vorübergehende Mode betrachtete) und seine Arbeitsweisen und -ergebnisse wurden später schwer kritisiert. Dennoch bilden sie die Grundlage für alle neuere Forschung auf dem Gebiet der historischen Phonologie des Chinesischen und verwandter Sprachen.

Viele seiner Publikationen erschienen im Bulletin of the Museum of Far Eastern Antiquities (BMFEA).[3]

  1. Past Members: K.B.J. Karlgren. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 18. Mai 2023.
  2. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 16. Juni 2020.
  3. Digitalisate

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